Mein Ansatz war es mit kurzen Stichpunkten der Kaufberatung einen roten Faden zu verleihen. Die eigene Klarheit zu schaffen ist die beste Voraussetzung um ein erfolgreiches Verkaufsgespräch zu führen um dann Final die richtige Kaufentscheidung zu treffen.
Meine Empfehlungen basieren auf meinen praktischen Erfahrungen von zwei im Einsatz befindlichen Pedelec incl. eigenen durchgeführten Reparaturen. Über Testergebnisse und Testfahrten wurde meine Meinungsbildung geprägt und verstärkt.
Der Start : Die Grundsatzfragen
Verwendung / Einsatzort > Flachland – Hügelig – Bergfahrten
Leistungs-Ausstattung > AKKU- + Motorauswahl
> die Motorleistung schaltet sich bei 25km/h automatisch ab
> Motorausfall heißt E-Bike Gesamtgewicht ca. 26-29 kg bewegen
> Pedelec sollte eine motorische Schiebeunterstützung leisten
WARUM: eine Treppe mit Schiebeleiste, kleiner Schotter-Hügel, Reifenpanne usw.
Information von Motor Watt Leistungen:
> bis 250 Watt S Pedelec bis 25 km/h normal
> 500 Watt E-Bike bis 49km/h Kennzeichenpflichtig
Technische Ausstattung
1. Hersteller > Auswahl nach Verwendungsentscheidung
meine Empfehlung: Cube / KTM / Husqvarna
> absolute Priorität besitzt: Motor, Akku-Leistung, Info-Display
2. AKKU – Platzierung
> Einbau im Unterrohr
> 500 Wattstd. für ca. 80 km / 600 Wattstd. für ca.100 km
> Lademöglichkeiten: direkt am Bike und mit Ladegerät extern
> Akku vor Kälte schützen
> Akku immer ausbauen und im warmen lagern bei 10-15°
> Aufladungsvorgang immer im kontrollierten sichtbaren Bereich
ACHTUNG: Aufladungen im Keller
* siehe separater Informationen
> Aufladung über die Winterzeit bei 60% halten
ACHTUNG: Aufladungsvorgang speziell bei Beschädigung bzw. Fahrradsturz
meine Empfehlung: Akku Schutzhülle: € 22,00
> Feuerfeste Ladetasche € 25,00 – 80,00
3. Motor von Bosch
> Performance Line CX Drehmoment 75 Nm
> Performance Active Line Drehmoment 50-65 Nm reicht
meine Empfehlung: Bosch, Shimano
4. Antriebsposition
> am Vorderrad / Mitte / am Hinterrad
meine Empfehlung: Mitte Motor über Antriebskurbel. Die Stabilität im Handling und
bei unerwarteten Hindernissen hat der Fahrer eine bessere Lenk- und
Gleichgewichtskontrolle.
5. Gangschaltungsauswahl
> Narbenschaltung mit 7 Gänge für Stadtfahrten
> Rohloff spezielle Narbenschaltung teuer für Stadt u. Land > aber TOP
> Kettenschaltung mechanisch oder elektrische Vorteile
> Kettenschaltung bessere Zwischengänge und Abstimmungen im
Bereich Akku-Leistungssteuerung (optimalere Einsparpotenziale)
und Aufladung während der Fahrt
meine Empfehlung: elektrische Kettenschaltung
6. Antrieb > Kette oder Riemen ???
Riemenantrieb > nur mit Narbenschaltung möglich
Eine Reifenpanne in der Natur gerade am Hinterrad wirft Probleme auf
> Finale Einstellungen immer nur durch die Werkstatt ca. € 75,-;
sehr ratsam
WARUM: falsche Spannung zwischen Riemen und Motor
könnte zu Lasten des Motorantriebs führen.
Kettenschaltung > mechanisch oder elektrisch
– Wartung erforderlich > ja
– Reinigungsgerät plus Kettenspray > kein Kettenfett
– Kette nach ca. 2500-5000km wechseln
neue Erkenntnis: Kettenwachs verwenden
– Wartungsintervale erheblich geringer durch weniger
Verschmutzung der Kettenglieder
– Reinigung mit dem Lappen und Kettenwachs neu auftragen
– Kettenwechsel nach ca. 4000 – 6000 km
> die generelle Aussage 500km Kettenwechsel ist nicht richtig
– Kettenverschleiß primär durch viel Schalten u schräge
Ritzel-Übersetzung von vorne nach hinten beim Fahren.
– Batterie nach ca. 10.000 km
> die generelle Aussage 500km Kettenwechsel ist nicht richtig
meine Empfehlung:
– Elektrische Ketten-Schaltung
– Fabrikate: Shimano DI2 oder Sram RED eTap oder Force
Mechanische Kettenschaltung
– Fabrikate: Shimano Deore 10- o. 11-Gang-NX
7. Scheibenbremsen
> unbedingt notwendig; verleiht mehr Sicherheit
– sorgt für einen kurzen Bremsweg
– Felgenbremsen haben einen deutlich längeren Bremsweg
> Marke: Shimano oder Sram
> Lebensdauer ca. 2.500km Bremsscheibenstärke wenn
sie unter 1,5 mm beträgt wechseln
> Wartung erforderlich: Werkstattkosten ca. € 35,00
incl. Entlüften
– Bremsscheiben + Resin Bremsklötze neu ca. € 25 -35,00
– Quietschen durch Verschmutzungen erfordern meistens
frühzeitiges auswechseln von Scheibe und Bremsbelag
meine Empfehlung: eigener Tausch ist kein Hexenwerk (Kostenersparnis)
ACHTUNG: Bremsflüssigkeit nachfüllen und Entlüften
ACHTUNG: nach dem Scheibenbremsenwechsel
unbedingt das Pedelec EINBREMSEN !!! – Pflicht – !!
8. Display Anzeige
WICHTIG: Anzeige der Akku-Leistung
> Anzeige der Unterstützungsmodus
ACHTUNG: die Anzeige sorgt für die Änderung des
Fahrverhalten und somit für AKKU-Einsparungen
9. Beleuchtung
ACHTUNG: AKKU-Leistung leer keine Beleuchtung mehr am Pedelec
10. Fahrradbereifung
> Auswahl Drahtreifen oder Schlauchreifen
meine Empfehlung: Drahtreifen
> Reifenbreite ruhig breiter > besseres Fahrkomfort u. geringerer
Rollwiderstand mehr KM
> Reifenprofil: Trekking Breite 52mm oder Touring Breite 42-45mm
> Überlegung: Unplattbare Reifen
– eine Preisfrage
– beim Riemenantrieb empfehlenswert wegen Hinterrad-Ausbau-Probleme
– wegen anfallenden Werkstattkosten (Riemenspannung prüfen)
Marke: Schwalbe Aires System
Achtung: Der Reifendruck ist je Fahrrad-Typ und Reifengröße
unterschiedlich und wird auf dem Reifen in Höhe des Ventils in
bar/psi angegeben. Zu beachten ist auch auf welchem Untergrund
der Hauptteil der Strecke besteht. Im Gelände meistens 0,5 bar
geringer als auf Asphalt.
Grundsätzlich: spätestens 1x im Monat Reifendruck prüfen. Besser wäre
immer vor jeder längeren Tour.
WARUM: Die Fahrsicherheit ist nur mit dem richtigen Reifendruck
gewährleistet. Mit dem richtigen Reifendruck ist der Rollwiderstand
optimal und erspart beim Fahrer den Kraftaufwand und E-Bikes
den Akku-Verbrauch.
11. Gepäckträger
> auf die Gewichtsangabe achten
12. Wie stellt sich die E-Bike-Tragkraft zusammen?
Das E-Bike-Tragkraft beträgt so um 125kg
– E-Bike 25-30 kg
– Fahrergewicht so um 95kg
– Zusatzgewicht: Taschen + Fahrradschloss ca. 15kg
müssen unbedingt berücksichtigt werden!
13. PKW-Transport
ACHTUNG: das Fahrradträger Gesamtgewicht ist zu beachten
> ein E-Bike wiegt 25-30 kg
ÜBERLEGUNG: seitliches Blech als Rampe
> AKKU Schutzhülle für den Transport, der Akku
muss beim Transport ausgebaut werden
– Akkukontakte vom Bike unbedingt schützen! (Regen. Schmutz)
14. Helmpflicht
Der Gesetzgeber: E-Bikes die auf eine Geschwindigkeit von 25km/h kommen unterliegen nicht der
Helmpflicht!
meine Empfehlung: absolut erforderlich, die erhöhte Geschwindigkeiten
erfordern eine schnelle Bremsreaktion was gleichzeitig meistens die Sturzgefahr
gewaltige erhöht.
ACHTUNG: In angrenzenden Ländern besteht grundsätzliche
Helmpflicht! Bitte immer vor der Einreise informieren.
* siehe Informationen anbei
15. Sattelwahl
> Anfrage beim Kauf über kostenlosen Tausch
> Die Becken-Knochen-Breite gibt die Sattelbreite vor
> 2 Möglichkeiten: Entweder im Fachgeschäft oder zuhause mit öligen Hintern
auf ein Karton setzten und dann ausmessen!
16. Sattelfederung
> sollte ein Gedanke wert sein! Wenn nicht vorhanden.
WARUM: es werden überwiegend längere Touren zwischen 60-100 km
meine Empfehlung: SR Suntour SP12 NCX € 70 – 90,00
17. Gepäckträger
meine Empfehlung: – MiVelo für Gepäckträger (Test sehr gut)
– Wasserdicht, separater iPad-Tasche
– Ortlieb für Gepäckträger ( Test gut )
18. Fahrrad – Sicherung
meine Empfehlung: Kompaktes Schloss
> Faltschloss Ruhr-West Manufaktur € 59,00 1,8 kg
> Faltschloss mit Signal ABUS Bordo 6000KA 120cm €199, gefahren
> ABUS Rahmenschloss Pro TECTIC 4969 Kette, (Brötchenschloss)€ 50,00
> Pealock elektronisches Schloss mit GPS u. Alarm € 185,00
Was sollte man außerdem vor einem Kauf noch berücksichtigen bzw. beachten?
meine Empfehlungen:
> Probefahrt vorab auf E-Bike mit einem Leihrad
> WICHTIG: Pedelec Fitting
Pedelec Fahrtraining
> richtige Anwendung bei der Wahl der Unterstützungsstufen
> Zusammenspiel Schaltung und Motorleistung und
ihre daraus resultierende Akkueinsparpotenziale
> Anwendung von Scheibenbremsen um Wirkung auf
unterschiedlichen Untergrund kennenzulernen.
> Bremsen nur mit der Vorderbremse
> Bremsen nur mit der Hinterbremse
> Körperhaltung bei scharfen Bremsen
– beim Einsatz von beiden Bremsen
> Ausweichen bei plötzlichen Hindernissen
Pedelec Touren sollten vorab am PC in einem Programm ausgearbeitet werden!
> ein größerer Tourenradius wird sofort möglich und auch gewünscht
– ausgearbeitete Streckenplanungen werden zur Pflicht
– der Faktor Zeit bekommt eine ganz andere Bedeutung
meine Empfehlung:
– Komoot (Freischaltung pro Region)
– Planungen über iPhone oder PC –
– praktische Anwendung über Smartphone-Halter am Bike
– nur an Hauptstrasse zu fahren oder an jeder Abzweigung
in die Karte zu schauen ist keine Option. Aktivitätsfaktor
sinkt!!! Während der Tourfahrt entstehen keine Zeitverluste!!!
Sicherheiten beim Umgang mit dem AKKU
* Lagerung oder Aufladungen in der Hausgemeinschaft
- E-Bike-Akku in der Wohnung lagern? – 6 Dinge, die Sie beachten sollten!
- E-Bike in der Wohnung abstellen – Was sie dürfen und was nicht
Was ist besser: im Keller oder in der eigenen Garage den AKKU laden?
Laden Sie den Akku möglichst nicht weit vom Wohnbereich entfernt, also nicht im Keller.
Darf ich in der Tiefgarage den Akku laden?
Nein, den E-Bike Akku dürfen sie als Mieter nicht in der Tiefgarage laden. Die Räume sind zur bestimmungsgemäßen Nutzung freigegeben, womit sie das E-Bike hier abstellen dürfen. Mit den Nebenkosten zur Miete wird der Hausmeister und das Licht bezahlt. An der gemeinschaftlichen Steckdose dürfen sie keinen Strom abzapfen.
Es sei denn, sie treffen eine Regelung mit dem Vermieter und zahlen eine Entschädigung für die verbrauchten Kilowattstunden. Für E-Bike Lademöglichkeiten wären noch Anforderungen an Elektrosicherheit, Brandschutz, akkufreundliche Temperaturen und Diebstahlschutz zu erfüllen. Für Laden und Parken sollten getrennte Bereiche eingerichtet sein.(1)
Es sollte ein wichtiger Punkt in der Hausordnung sein. Nicht mit Verboten sondern die Gefahren aufzeigen und auf die Verantwortung für die gesamte Hausgemeinschaft.
* Helmpflicht
EuGH Urteil: ein E-Bike mit Tretunterstützung sind Fahrräder.
Für Besitzerinnen und Besitzer eines E-Bikes bedeutet die Entscheidung, dass sie sich gegen Ansprüche anderer wegen Schäden durch dieses Fahrzeug nicht mehr per Kfz-Haftpflichtversicherung schützen können. Fürs E-Bike ist daher separat eine Versicherung abzuschließen.
Trotz der gerichtlichen Einordnung des Elektrorads empfiehlt sich natürlich weiterhin das Tragen eines Helmes, und sie entbindet E-Bikerinnen und -Biker nicht davon, im Straßenverkehr die Sorgfaltspflicht einzuhalten.
Kurz einmal nicht überheblich über den folgenden Satz nachdenken.
Jeder schätzt sich selbstkritisch betrachtet “Ich kann Fahrradfahren!” ein. Sind meine persönlichen Einschätzungen wirklich gut durchdacht? Die mir gebotene zusätzliche Leistungsunterstützung erfordert doch für meine Sicherheit eine ganz neue noch unbekannte Herausforderung und Reaktion während der Fahrt. Weiss ich und ich kann es richtig einschätzen. Dann braucht du nicht an einem Sicherheits-Fahr- Training teilnehmen. Meine Empfehlung wäre: Lerne das neue E-Bike über das Sicherheits-Fahr-Training richtig kennen.
Sprich mich an!
Schleswig Januar 2024